FAM – FamilienAktivierungsManagement
FAM ist ein sechswöchiges Kriseninterventionsprogramm, das zum Einsatz kommt, wenn eine Fremdunterbringung eines oder mehrerer Kinder vermieden werden soll. Tägliche Kontakte – auch am Wochenende – sind möglich. Eine besondere Stärke des Angebots ist die 24-Stunden-Rufbereitschaft der FAM-Mitarbeitenden für die Familien. Vertraulichkeit sowie die Einhaltung der Schweigepflicht sind dabei zentrale Bestandteile unserer Arbeit.
Zu Beginn des Prozesses findet ein Erstgespräch statt, in dem die Ziele der Familienmitglieder sowie die Erwartungen des Allgemeinen Sozialen Dienstes (AfSD) gemeinsam festgelegt werden. Nach drei Wochen erfolgt ein Zwischengespräch, in dem die bisherige Entwicklung reflektiert, neue Ziele formuliert und weiterführende Unterstützungsbedarfe erörtert werden.
Am Ende des Prozesses findet ein Abschlussgespräch statt, das durch einen Abschlussbericht ergänzt wird. Hier werden die erreichten Ergebnisse sowie mögliche Perspektiven für die Familie aufgezeigt. Weiterführende Hilfen werden gemeinsam mit allen Beteiligten abgestimmt.
Ergänzend bieten wir ein Rückführungsmodul mit einer Dauer von 5 bis 10 Tagen an. Dieses unterstützt Familien, in denen ein Kind wieder in die Herkunftsfamilie integriert werden soll.
Zielgruppe
FAM richtet sich an Familien in akuten Krisensituationen, in denen eine Fremdunterbringung im Raum steht. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Sicherung des Kindeswohls.
Krisensituationen können sich unter anderem in folgenden Formen zeigen:
- Gewalt in der Familie
- Veränderungen der Familienstruktur (z. B. Trennung, Scheidung, neue Partnerschaften)
- Überforderungsgefühle der Eltern
- Schwierigkeiten bei Versorgung, Förderung oder Erziehung der Kinder
- Problematisches Verhalten von Kindern oder Jugendlichen (z. B. Schulverweigerung, pubertäre Krisen)
- Psychische Erkrankungen oder Suchtproblematiken einzelner Familienmitglieder
- Rückführung von Kindern nach Fremdunterbringung
Das Rückführungsmodul richtet sich speziell an Familien, bei denen ein Kind bereits fremduntergebracht ist und eine Rückführung in die Herkunftsfamilie angestrebt wird.
Pädagogische Zielsetzung
Zentrales Ziel von FAM ist die Vermeidung einer Fremdplatzierung. Die Familie soll befähigt werden, ihre aktuelle Krisensituation zu verstehen und vorhandene Ressourcen für deren Bewältigung zu nutzen. Gemeinsam mit der Familie werden neue Kompetenzen entwickelt, um zukünftig selbstständig und angemessen auf Herausforderungen reagieren zu können.
Im Verlauf des FAM-Prozesses wird zudem geprüft, ob und welche weiterführenden erzieherischen Hilfen notwendig sind.
Methodik
Im Mittelpunkt stehen die aktive Beteiligung der Familienmitglieder an der Hilfeplanung sowie die Stärkung und Einbindung bestehender sozialer Netzwerke.
Dabei arbeiten wir unter anderem mit folgenden Methoden:
- Genogrammarbeit
- Risiko-Ressourcen-Analyse
- Kommunikationstraining
- Visualisierungstechniken
- Zielplanverfahren
- Elemente der systemischen Familientherapie
Pädagogischer Ansatz
Unser pädagogisches Handeln basiert auf einem systemischen und lösungsorientierten Ansatz. Die Ressourcen jedes einzelnen Familienmitglieds werden bewusst in den Mittelpunkt gestellt. Wertschätzung, Respekt und Achtsamkeit prägen unsere Arbeit – nicht die bloße „Problembeseitigung“, sondern die nachhaltige Förderung von Potenzialen und Entwicklungsprozessen.
Gesetzliche Grundlagen
Die Maßnahme basiert auf den §§ 27 ff. SGB VIII.
Adresse
Theodor-Heuss-Allee 23
28215 Bremen
Wie geht es weiter?
Für weitere Informationen oder eine Kontaktaufnahme wenden Sie sich bitte direkt an Ihre zuständige Ansprechperson vor Ort.

