Wohngruppe Buntentor

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Wohngruppe Wittmunder Str.

In der Wohngruppe Wittmunder Straße bieten wir Hilfe und Unterstützung für 5 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge und Asylbewerber ab 16 Jahren, die sich auf ein selbständiges Leben vorbereiten wollen.

In dieser Wohngruppe bieten wir für bis zu vier Jugendliche ab dem 17. Lebensjahr ein Wohntraining mit Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit. Es besteht die Möglichkeit weitere vier Jugendliche in Heimaußenplätzen zu betreuen. Bei Bedarf können weibliche und männliche Jugendliche auch in Wohnungen außerhalb der Gruppe betreut werden. Gemessen am persönlichen Entwicklungsstand der Jugendlichen möchten wir mit ihnen an Themen und Inhalten arbeiten, die sie für sich selbst als wichtig und für ihr Leben als relevant erleben. In unserer Wohngruppe können sie unter dem Aspekt der Verselbstständigung in einem professionell gestalteten Wohn- und Lebensfeld wohnen.

Unsere Jugendlichen sollen in allen Belangen ernst genommen werden, mit den Hoffnungen, Ängsten, Wünschen und Problemen, die sie selber haben, ebenso mit den Problemen, die sie anderen bereiten. Wir konfrontieren unsere Jugendlichen mit ihrem Handeln und bringen sie zur Auseinandersetzung mit ihren Lebensthemen und zur Übernahme von Eigenverantwortung. Wir fördern und unterstützen sie in der Wahrnehmung ihrer Stärken und Ressourcen. Dabei helfen wir ihnen, diese umsichtig  unter Wahrung eigener und fremder Grenzen einzusetzen. Wir bieten einen Schutzraum, um sich in einem sicheren Rahmen auszuprobieren und in der Persönlichkeit zu reifen.

Zielgruppe

Dieses Wohngruppenangebot richtet sich an Jungen ab dem 17. Lebensjahr. Angesprochen werden  Jugendliche, die nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie leben können und die für ihre Persönlichkeitsentwicklung sowie zur eigenverantwortlichen Lebensführung eine soziale Einbindung oder Betreuung in der Gruppe benötigen und wünschen.

Jugendliche,
deren Erziehung aufgrund stark belasteter Familiensituation in ihrer Herkunftsfamilie nicht mehr gewährleistet werden kann;
die sich ausprobieren in eigenständiger Lebens- und Wohnform in einem toleranten Umfeld
mit Verhaltensauffälligkeiten und der Bereitschaft, diese abzubauen
mit Bedarf zur Entwicklung  sozialer Kompetenzen und sozialverträglichem Verhalten
die einen altersentsprechenden Umgang mit emotionaler Bindung und Ablösung suchen
mit traumatischen Erlebnissen, die aufgearbeitet werden sollen
die eine eigene Lebensperspektive entwickeln wollen
mit dem Bedarf an Vermittlung von Schul- und Ausbildungsabschlüssen
mit dem Bedarf an Wohntraining und auf dem Weg in die Verselbstständigung mit möglicher Weiterbetreuung im eigenen Wohnraum

Grundsätzlich zeigen wir uns offen für die aktuelle Lebenssituation der Jugendlichen. Im gemeinsamen Kennenlerngespräch klären wir, ob die aktuelle Situation des Jugendlichen im Kontext der bestehenden  Wohngruppe angemessen bearbeitet werden kann.

Pädagogische Zielsetzung

In der Wohngruppe wird die Persönlichkeitsentwicklung unserer Jugendlichen unter Berücksichtigung der vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen gefördert. Insgesamt sollen sie die Befähigung zu einem selbstbestimmten Leben in Eigenverantwortung erwerben, mit Rücksicht auf die Grenzen ihrer Mitmenschen.
Vermittelt werden soziale Kompetenzen, lebenspraktische Fähigkeiten, Reflexionsvermögen, Orientierung in der Gesellschaft und Entwicklung persönlicher Perspektiven. Sowohl die Sozialraumorientierung als auch die soziale Kontakt- und Bindungsfähigkeit sollen gefördert werden.

Methodik

Unser Ansatz ist systemisch-lösungsorientiert und passt sich jeweils dem persönlichen Entwicklungsstand und Leistungsniveau der betreuten Jugendlichen an. Wir erarbeiten mit den Jugendlichen ihre Ressourcen und entwickeln mit ihnen Handlungsstrategien, wie sie ihre Potentiale abrufen und angemessen umsetzen können.
Für entwicklungsverzögerte junge Menschen ist es uns besonders wichtig, krankmachende, andauernde Überforderungen zu vermeiden. Daher streben wir an, die persönliche Entwicklung behutsam jeweils entsprechend dem eigenen Tempo des jungen Menschen nach und nach zu erweitern.
Je nach ihren sozialen Kompetenzen vermitteln wir ihnen den Umgang  in sozialen Konstrukten wie zum Beispiel in Wohngruppe, Schulklasse oder am Arbeitsplatz.  Hierzu spiegeln wir ihr Verhalten durch regelmäßigen, intensiven Austausch, in dem ihre Handlungsweise emphatisch hinterfragt und analysiert wird.

Pädagogischer Ansatz

Die Betreuung in der Wohngruppe  erfolgt in regelmäßiger Einzel- oder Gruppenarbeit. Unser Angebot ist durch systemische, verhaltenstherapeutische Ansätze geprägt und zeichnet sich durch wertschätzende und akzeptierende, den jungen Menschen annehmende Haltung aus. Sie ist alltagsorientiert, motivierend, ressourcenaktivierend und zielt auf den Aufbau eines selbständigen, eigenverantwortlichen Verhaltens. Wir bieten unseren Jugendlichen eine verlässliche, stabile Bindungsebene an, auf der sie sich entwickeln können.
Jedem Jugendlichen wird über den gesamten Betreuungszeitrahmen ein fester Bezugsbetreuer an die Seite gestellt. So bleibt diese pädagogische Fachkraft auch zuständig, wenn eine weitere Begleitung in einer eigenen Wohnung nötig und sinnvoll ist.
Diese Maßnahme sichert die lebenspraktische Unterstützung und Anleitung bei diversen Themen. Hierzu gehören zum Beispiel eigene Finanzplanung, Wohnungssuche, Behördengänge/Behördenanträge, aber auch grundlegende Standards wie Alltagsbewältigung (Pünktlichkeit, Körperhygiene, Sauberkeit, Lebensmitteleinkauf, Kochen, etc..) sowie die Entwicklung von einer Tagesstruktur.

Gesetzliche Grundlage

SGB VIII §§ 27, 34, 35, 35a, 41

Wie geht es weiter?

Nehmen Sie bitte mit Ihrem Ansprechpartner vor Ort, siehe oben rechts, Kontakt auf.