Wohngruppe Buntentor

Die Wohngemeinschaft Buntentor bietet eine interkulturelle Jugendwohngemeinschaft mit acht Plätzen für Jugendliche ab 16 Jahren an. Die Unterbringung der Jugendlichen erfolgt an zwei Standorten: Am Buntentorsteinweg 311 stehen vier Plätze zur Verfügung, ebenso wie in der Ottostraße 127, wo ebenfalls vier Plätze bereitgehalten werden. In unserer Wohngemeinschaft erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, in einem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Wohn-und Lebensumfeld zu leben und sich Schritt für Schritt zu verselbstständigen. Die Mitarbeitenden stehen den jungen Menschen von montags – freitags in der Zeit von 9 bis 21 Uhr zur Verfügung. Am Samstag findet keine persönliche Betreuung statt, sonntags werden die jungen Menschen persönlich in der Zeit von 16 bis 21 Uhr versorgt. In der betreuungsfreien Zeit haben die jungen Menschen die Möglichkeit, sich an die Rufbereitschaft zu wenden.

Zielgruppe

Dieses Wohngruppenangebot richtet sich an Jungen ab 16 Jahren, die nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie leben können und Unterstützung für ihre Persönlichkeitsentwicklung sowie eine eigenverantwortliche Lebensführung in einer sozialen Gemeinschaft suchen. Zielgruppen sind insbesondere Jugendliche,

  • deren Erziehung aufgrund einer stark belasteten Familiensituation in ihrer Herkunftsfamilie nicht mehr sichergestellt werden kann,
  • die bereit sind, sich in einer eigenständigen Lebens- und Wohnform auszuprobieren,
  • die Verhaltensauffälligkeiten aufweisen und die Bereitschaft zeigen, diese abzubauen,
  • die Unterstützung in der Entwicklung sozialer Kompetenzen und sozialverträglichen Verhaltens benötigen,
  • die nach einem altersgerechten Umgang mit emotionaler Bindung und Ablösung suchen,
  • die traumatische Erlebnisse haben, die sie aufarbeiten möchten,
  • die eine klare Lebensperspektive entwickeln wollen,
  • die Unterstützung bei der Vermittlung von Schul- und Ausbildungsabschlüssen benötigen,
  • die ein Wohntraining brauchen und auf dem Weg der Verselbstständigung sind, mit möglicher Weiterbetreuung im eigenen Wohnraum.

Wir zeigen grundsätzlich Offenheit gegenüber der aktuellen Lebenssituation der Jugendlichen. In einem gemeinsamen Kennenlerngespräch prüfen wir, ob die bestehende Wohngruppe die passende Umgebung bietet, um die individuellen Bedürfnisse des Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen und die aktuelle Situation angemessen zu bearbeiten.

Pädagogische Zielsetzung

In der Wohngruppe wird die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen gezielt gefördert. Durch eine stabile und respektvolle Betreuungsbeziehung werden ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen gestärkt, sodass sie zu selbstbestimmtem Handeln und einer positiven Lebensgestaltung befähigt werden. Ein zentrales Ziel ist es, die Jugendlichen auf ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten. Sie sollen lernen, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen, Entscheidungen eigenständig zu treffen und lebenspraktische sowie soziale Fähigkeiten zu entwickeln, wie etwa Haushaltsführung, Kommunikation und Konfliktbewältigung. Darüber hinaus wird die Erweiterung ihrer sozialen Kompetenzen und Integrationsfähigkeit gefördert, damit sie stabile zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen, Empathie entwickeln und sich erfolgreich in sozialen Netzwerken zurechtfinden können.

Ein sicherer Raum wird geschaffen, in dem die Jugendlichen ihre Identität entwickeln und ihre Stärken und Schwächen erkennen können. Dabei wird das Selbstbewusstsein gestärkt und eine gesunde Selbstwahrnehmung gefördert. Zudem lernen die Jugendlichen, ihre Ressourcen und Potenziale zu entdecken und sinnvoll in ihrem Alltag einzusetzen. In Krisensituationen erhalten sie zielgerichtete Unterstützung, um Herausforderungen zu bewältigen und Lösungen zu finden, die ihre Resilienz und Bewältigungsstrategien fördern.

Die Wohngruppe sorgt für ein sicheres und strukturiertes Lebensumfeld, in dem die Jugendlichen Geborgenheit und notwendige Unterstützung erfahren, um ihre Entwicklung fortzuführen. Eine klare Alltagsstruktur, regelmäßige Rituale und die Präsenz verlässlicher Bezugspersonen sind dabei entscheidend. Die Jugendlichen werden zudem auf eine gelingende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben vorbereitet, indem sie lernen, ihre Rechte und Pflichten zu kennen und verantwortungsbewusst zu agieren. Schließlich wird auch ihre schulische und berufliche Entwicklung unterstützt, um eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln, sei es durch berufliche Orientierung, den Schulabschluss oder den Einstieg in eine Ausbildung, was ihre erfolgreiche Integration in die Arbeitswelt fördert.

Methodik

Unser Ansatz ist systemisch-lösungsorientiert und orientiert sich am individuellen Entwicklungsstand der Jugendlichen. Gemeinsam erarbeiten wir ihre Ressourcen und entwickeln Handlungsstrategien, um ihre Potenziale gezielt umzusetzen. Besonders bei entwicklungsverzögerten Jugendlichen legen wir Wert darauf, Überforderungen zu vermeiden und ihre Entwicklung behutsam im eigenen Tempo zu fördern. Je nach sozialen Kompetenzen unterstützen wir sie im Umgang mit sozialen Konstrukten wie Wohngruppe, Schule oder Arbeitsplatz. Dies geschieht durch regelmäßigen Austausch, in dem ihr Verhalten einfühlsam hinterfragt und analysiert wird.

Pädagogischer Ansatz

In unserer Wohngruppe verfolgen wir einen ganzheitlichen, individualisierten Ansatz, der auf Eigenverantwortung, Selbstreflexion und praktischer Lebenskompetenz basiert. Ziel ist es, die Jugendlichen schrittweise in ihre Selbstständigkeit zu begleiten, indem sie durch gezielte Förderung in Bereichen wie Haushaltsführung, beruflicher Orientierung und sozialen Kompetenzen lernen, Verantwortung zu übernehmen. Durch regelmäßige Reflexionen und individuelle Unterstützung entwickeln sie das nötige Vertrauen, ihre Potenziale zu erkennen und in einem strukturierten, sicheren Umfeld umzusetzen. Dabei wird der persönliche Entwicklungsstand jedes Einzelnen respektiert und die Förderung erfolgt im eigenen Tempo.

Gesetzliche Grundlage

§ 27, 34, 41 SGB VIII, 35a SGB VIII in Ausnahmefällen (Rücksprache mit Landesjugendamt)

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