Alterserweitert und inklusiv
Es gibt zwei Regelgruppen mit je 20 Kindern von 3- 6 Jahren und zwei Gruppen mit erweiterter Altersmischung von 1,5 bis 6 Jahren. Die Kinder erleben in einem klar strukturierten Wochenablauf – mit festen Ritualen und freien Zeiten, mit Möglichkeiten zum selbstbestimmten Spielen und Lernen – das Kinderhaus als Ort für alle Kinder. Nach dem Grundsatz des DRK: unabhängig von ihrer Nationalität, ethischen Zugehörigkeit, Religion, ihres Geschlechts, der sozialen Stellung und ihrer speziellen körperlichen, seelischen und geistigen Bedingungen. Eine pädagogische Haltung, die Inklusion im Sinne von Vermeidung von Ausgrenzung versteht, ist für alle Mitarbeiter*innen im Kinderhaus Kleine Marsch selbstverständlich. Regelmäßige Beobachtung, Reflektion und Austausch im multiprofessionellen Team zielen auf Sensibilisierung, Überprüfung und Weiterentwicklung des gesamten Teams ab.
Ort des gesunden Aufwachsens
Im Rahmen der Zertifizierung als „Ort des gesunden Aufwachsens“ haben wir in einem intensiven Erarbeitungsprozess zu den Schwerpunkten Bewegung, Ernährung, Umgang mit Stress und Suchtprävention Positionen formuliert. Bewegungsanregungen, die die Grundlage für die Entwicklung eines Körperbildes jedes Kindes sind, finden sich zu jeder Zeit im Alltag und sind für die Kinder immer verfügbar. Die räumliche und materielle Gestaltung des Kinderhauses und die Öffnung der Türen garantieren vielfältige Bewegungsanreize. Aus unserer langjährigen Erfahrung können wir sagen, dass Essen und Ernährung (wieder) eine wichtige Rolle für Eltern spielt. Insgesamt ist das Thema durch die Nachhaltigkeitsdiskussion und unsere Verantwortung für die Zukunft der Kinder auf unserer Erde eine Verpflichtung auch für die pädagogische Arbeit in der Tagesbetreuung. Unser Anliegen ist, durch das Thematisieren z.B. woher unsere Lebensmittel kommen oder was uns die Natur schenkt, und die gemeinsame Zubereitung, Aufklärung und Sensibilisierung zu erreichen. Stress im Kindergartenalter- ist das nicht übertrieben? Uns geht es im Alltag darum, die Kinder zu motivieren, sich auch anzustrengen um bestimmte Ziele zu erreichen und dies als positive Erfahrung zu erleben. Das fängt sehr früh und im Kleinen an: sicher können die Erwachsenen die Schuhe viel schneller anziehen als die Kinder selbst, mühsamer und gewinnbringender für das Kind ist es, zu zeigen wie es geht und mit kleinen Handgriffen zu helfen – so viel Geduld aufzubringen, bis die Kinder es selbst schaffen. Nur wenn die Kinder die Gelegenheit bekommen zu lernen, dass Mühen sich lohnen, dass nicht immer alles leicht geht, können sie ihr Leben selbst gestalten und müssen vor Schwierigkeiten nicht kapitulieren. Darum ist es uns wichtig, dass die Kinder viele Möglichkeiten im Gruppenalltag haben, selbst zu entscheiden womit sie sich beschäftigen möchten. Der Wochenablauf ist so gestaltet, dass die Kinder ausreichend Zeit zur Verfügung haben, ihre Ideen zu verfolgen, sich Partner*innen zu suchen und sich bei Bedarf Hilfe zu holen.
Und Suchtprävention? Die Kinder heute erleben, wie Jugendliche und Erwachsene Ablenkung, Ausgleich und Glück in digitalen Medien oder Suchtmitteln suchen. Wir können Sie unterstützen später andere Wege zu finden, indem sie von klein auf erleben, dass Sie ernst genommen werden, ihre Interessen und Meinungen wichtig sind und ihre Würde unantastbar. Im Kinderhaus sehen wir es als eine wichtige Aufgabe an, das Selbstbewusstsein, die Selbständigkeit und das Selbstwertgefühl der Kinder zu entwickeln und zu stärken.